Im Folgenden wird die technische Umsetzung der Projektziele verkürzt dargestellt. Eine ausführliche Beschreibung des Projekts sowie verwendeter Methoden und eingesetzter Techniken kann im Abschlussbericht nachgelesen werden. Dieser wird Ende Oktober bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück eingereicht und nach Begutachtung auf dieser Webseite bereitgestellt.
Der Workflow
Um die Effektivierung der Artenerfassung in Niedersachsen zu verdeutlichen, wurde der bisherige Arbeitsablauf dokumentiert und dem neuen Arbeitsablauf gegenübergestellt. In Abb. 1 wird der Wandel von der analogen, hin zur digitalen Artenerfassung auf Basis aktueller Technologien der IT-Branche unter Beachtung der Projektziele deutlich.
Noch heute werden erfasste Daten auf analogen Meldebögen festgehalten und per Post an die Landesbehörde oder den Verband versendet (s. Abb. 1, Ist-Zustand). Erst bei der Behörde werden die Daten einer Plausibilitätskontrolle unterzogen und anschließend durch Sachbearbeiter in die entsprechenden Datenbanken integriert. Die Standards der Geo- und Metadatenverarbeitung wurden bisher nicht ausreichend genutzt (z.B. OGC, ISO).
Nach der Aufnahme der Informationen werden die Daten per UMTS oder per W-LAN an den eMapper versendet. Die Software wurde bereits in dem von der Deutschen Bundesstitung Umwelt geförderten Projekt GIS-gestütztes Gebietsmonitoring im ehrenamtlichen Naturschutz entwickelt und erlaubt die nutzerbasierte Verwaltung von Flächen- und Punktdaten sowie erfasster Attributdaten (s. Abb. 3). Die Darstellung von Karten erfolgt über standardisierte WMS. Im Rahmen des Projekts ARDINI wurden zusätzlich folgende Funk-tionen implementiert:
Für die Entwicklung des eMappers wurde ausschließlich Open Source Software verwendet. Als Basis dient das Content Management System Liferay. Die Speicherung der Geo- und Attributdaten erfolgt in dem Datenbank Management System Postgresql mit PostGIS. Als MapClient wird OpenLayers verwendet, die Herstellung der abgebildeten Karten und WMS wird durch den Geoserver gewährleistet. Mit dem Einsatz dieser Softwareprodukte ist es möglich, die Geo- und Attributdaten standardkonform nach OGC bereitszustellen. Dieses entspricht zugleich den Anforderungen der EU, die mit der Richtlinie INSPIRE aufgestellt wurden. Eine Einbindung der Daten in internationale Geodateninfrastrukturen ist damit möglich. Auch die Kartengrundlagen des OpenStreetMap-Projekts wurden unter einer Open Source Lizenz und damit kostenlos bereitgestellt. Sie werden sowohl im eMapper als auch in den Apps verwendet.
Weitere Informationen zu ARDINI bzw. zur Entwicklung des eMappers werden mit folgend genannten Artikeln angeboten:
Aden, C., Schaal, P. & Loesbrock, J. (2011): Artenerfassung digital in Niedersachsen - ein Beitrag zur effektiveren Arbeit im ehrenamtlichen Naturschutz. In: Strobl, J., Blaschke, Th., Griesebner, G. (Hrsg.): Angewandte Geoinformatik 2011. Wichmann, Heidelberg, S. 196 - 205.
Rüter, S., Hachmann, R., Krohn-Grimberghe, S., Laske, D., Lipski, A. & Ruschkowski, E. v. (2010): GIS-gestütztes Gebietsmonitoring im ehrenamtlichen Naturschutz. ibidem-Verlag, Stuttgart.