Aktuelles

09/2012
Die Testphasen für die ARDINI Vogel- und LibellenApps wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Hinweise fließen derzeit in das letzte Update der Apps vor dem Projektende (31.10.2012) ein. 

06/2012
Mit Beginn des Monats Juni erfolgt die zweite und damit letzte Testphase für den Betrieb des eMappers sowie der LibellenApps. Damit sollen Hinweise für die Verbesserung der Erfassungslogiken und der anschließenden Verarbeitung der Daten eingeholt werden.

03/2012
Fachtagung ARDINI
am: 23./24.04.2012
Ort: Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz,
D-29640 Schneverdingen

Info-Flyer
Anmeldung
Artenerfassung digital in Niedersachsen
Mit dem Forschungsvorhaben "ARDINI" arbeitet das Zentrum für nachhaltige Raumentwicklung in Oldenburg (Zenario) an der Entwicklung neuer Techniken für die Erfassung, Übertragung und Verarbeitung von Daten zu Brutvogel- und Libellenvorkommen in Niedersachsen. Beteiligte Einrichtungen des Zentrums sind das Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) der Universität Oldenburg sowie das Institut für angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik (IAPG) der Jade-Hochschule. Beide Institute arbeiten zusammen mit dem NABU Oldenburger Land e.V. sowie dem Unternehmen IP SYSCON GmbH aus Hannover an der Umsetzung des Vorhabens. Das Projekt wird zudem vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) begleitet.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Bestimmung und Erfassung von Arten über digitale Medien zu erleichtern und zu effektivieren. Diese werden über eine von der Jadehochschule zu entwickelnde Software angeboten. Die Software wird speziell für Anwendungen auf Smartphones bzw. PDA's entwickelt und soll den ehrenamtlich tätigen Datenerfassern des NABU sowie der AG Libellen im Gelände zur Verfügung stehen. Die Erfassungsshilfen orientieren sich an gängigen Formularen, die vom NABU bzw. dem NLWKN verwendet werden. Die Übertragung der Daten erfolgt nach der Erfassung und Speicherung auf dem Eingabegerät per UMTS / GPRS oder aber im heimischen Büro des Erfassers per W-Lan auf einen Desktop-PC und anschließend in eine vom IBU zusammen mit der IP SYSCON GmbH entwickelte Webanwendung. Das Hannoveraner Unternehmen stellt dafür mit dem "eMapper" eine bereits entwickelte und anpassbare WebGIS-Software zur Verfügung, die von den NABU-Verbänden der Region Hannover verwendet wird.

Die Entwicklung der Datenbanken sowie der Betrieb des Servers und die Bereitstellung von Schnittstellen zwischen Webanwendung und der sich auf den Erfassungsgeräten befindlichen Software wird vom IBU geleistet. Die Einarbeitung der Softwareentwickler in die Artenbestimmung und -erfassung wird von Mitgliedern der AG Libellen unter Leitung von Prof. Dr. Rainer Buchwald durchgeführt. Diese unterstützen zudem die Erprobung der Geräte im Gelände und die Herstellung der Datenbanken für die Bestimmungshilfen.

Mit der Entwicklung der Bestimmungssoftware sowie der Software für die zentrale Erfassung der Daten kann die Aufnahme im Feld wesentlich vereinfacht werden. Vorteile liegen darin, dass keine Bestimmungsbücher mehr mit in das Gelände genommen werden müssen und kein Festhalten der Daten auf ausgedruckten Formularen mit anschließender Eingabe der Daten in einer lokalen Datenbank mehr notwendig ist. Zudem werden die Daten durch die Software einer Plausibilitätsprüfung unterzogen und liegen direkt nach Freigabe durch die Datenerfasser zusammen mit allen anderen Daten zentral auf einem Server vor. Damit wird der gesamte Workflow einschließlich Artenbestimmung, Erfassung, der zentralen Speicherung und Weitergabe an den Landesverband wesentlich beschleunigt. Zudem werden die Orientierung und die Lokalisierung der erfassten Arten durch eine Karten- und GPS-Komponente der Software unterstützt.

Ein positiver Nebeneffekt, der durch die Realisierung der neuen Techniken begünstigt wird, ist der Zulauf von jungen Menschen in die ehrenamtliche Erfassung. Gerade junge Menschen können durch die Arbeit mit einem PDA bzw. Smartphone schneller für diese freiwilligen Aufgaben ermuntert werden. Damit soll auch dem hohen Durchschnittsalter der freiwilligen Erfasser entgegengewirkt werden.

Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und endet am 30.06.2012. Die Förderung des Vorhabens wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit Sitz in Osnabrück geleistet. An dem Vorhaben sind wissenschaftliche Angestellte der Universität Oldenburg sowie der Jade-Hochschule beteiligt. Leiter des Projekts ist Prof. Dr. Ortwin Peithmann, der die Leitung mit seinem Ausscheiden aus dem Hochschuldienst im kommenden Jahr an Prof. Dr. Rainer Buchwald abgeben wird. Die Softwareentwicklung erfolgt unter Aufsicht von Prof. Dr. Thomas Brinkhoff durch das IAPG an der Jade-Hochschule.
ARDINI